..es berichtet Nils Knothe:
Der letzte Sonntag wird uns wahrscheinlich sehr lang in Erinnerung bleiben. Denn wir spielten 13.00 Uhr in der Kleinen Arena gegen den direkten Tabellenkonkurrenten Black Lions Landsberg. Es war also ein 6-Punkte-Spiel und die Motivation sollte von Anfang an da sein, doch leider kam es anders..
Zu Beginn der Partie schafften wir es schnell spielerisch das Zepter in die Hand zu nehmen, aber es war immer ein gewisses Zittern am Stock eines jeden Spieler auszumachen, deshalb kam es zu vielen Schusselfehlern. Diese wurden auch sogleich in der 4. Minuten durch das erste Tor der Gäste bestraft. Dies sollte erst der Startschuss zu einer Torflut für den Gegner sein. Denn nach und nach klingelte es, wie auf einem Jahrmarkt bei Hau den Lukas, in unserem Kasten. Das 0 zu 2 wurde uns sogar in Überzahl eingenetzt. Tor drei und vier für Landsberg war dann nach 12 Minuten auch Geschichte. Coach Lehmann zog die Reisleine und nahm im ersten Drittel die Mannschaftsauszeit. Nun war es allen aus dem Schlafabteil DHfK Leipzig klar, dass wir hier keine gemütliche Zugfahrt durch das Hallensische Tiefland machen, sondern endlich umsteigen und den ICE in Richtung Sieghausen nehmen müssen. Dennis Osadchuk war dann der Erste, der das Kissen abgab und einfach durch schlichtes Direktpassspiel allein vor dem Landsberger Torhüter stand und eiskalt verwandelte. Doch kurz vor Drittelende wurde der Pausenstand noch einmal korrigiert und somit hieß es 1-5 beim Pausentee.
Coach Lehmann entbrannte ein Feuer in der Kabine. Kein Haar saß mehr dort, wo es vorher war. Jeder war jetzt wach und alle zeigten dies auch auf der Platte. 20 Sekunden dauerte es nämlich nur bis Stefan Döbelt per Kunstschuss den Torreigen eröffnen sollte. Dennoch hörte Landsberg nicht auf und schoss ebenfalls wieder ein Tor zum 3-6. Dann aber war es soweit, Rico Hoffmanns erstes offizielles Tor und schon waren wir wieder an Landsberg dran. Aber wieder einmal nahm uns, nach einer roten Karte für die Gäste, der Gegner den Wind aus den Segeln und zog wieder 3-7 davon. Aber innerhalb der nächsten vier Minuten schossen wir drei Tore und das zweite Drittel endete mit einem 6-7 und die furiose Aufholjagd hatte gerade erst begonnen, denn wir wollten drei Punkte in Leipzig behalten und den Traum von den Playoffs nicht einfach aufgeben.
Nun war es im letzten Drittel Zeit eben jene Ansprüche in bare Münze zu verwandeln. Den Startpunkt machten wir nach nur 12 Sekunden. Und dann war es nach sechs Minuten soweit: Wir gingen das erste Mal an diesem ehrwürdigen Tag in Führung. 8 zu 7 durch Stefan Döbelt erzielt und dennoch wollte der Gegner noch ein Wörtchen mitreden und glich wiederum aus. Daraufhin gingen wir wieder mit einem Zähler in Führung und wiegten uns Sicherheit, aber wieder kam Landsberg durch eine starke Einzelaktion zum Einstand. Aber Knothe vernichtete die Hoffnungen des Gegners und schloss zwei Mal zum 11-9 Endstand ab.
Es bleibt festzuhalten, dass die Leistung zu Beginn enorm zu wünschen übrig ließ und wir uns deshalb die Suppe selbst eingebrockt haben. Aber es muss auch gesagt sein, dass man in einem Floorballspiel so einen Rückstand aufholt und sogar am Ende gewinnt, sehr, sehr selten in einer Floorballkarriere passiert!
Spielertrainer Jonny Lehmann: „Am Ende freuen wir uns natürlich über den Sieg müssen uns aber auch sagen lassen, dass wir den Anfang verschlafen haben und nicht permanent unser Potenzial abgerufen haben. Allerdings ist es gut, zu wissen, dass das Ende der Fahnenstange noch vor uns liegt und wir so positiv nach vorne schauen können. Ein 6-Punkte-Spiel birgt natürlich auch enormen Druck, den wir am Ende überstanden haben – wenn auch nicht so souverän, wie ich das vielleicht erhoffte.“
Für den SC DHfK Leipzig spielte:
Lukas Richter, Denis Osadchuk, Hleb Podolnyy, Rico Hoffmann, Tom Lanick, Christian Hollmichel, Stefan Banitz, Stefan Döbelt, Tobias Schulze, Lars Lehmann, Jonny Lehmann, Dominik Awischus,
[T] Pavel Lubentsov, [C] NilsKnothe, Tobias Schrey, [T] Daniel Gaumnitz, Michael Winter