Der Sportclub erreicht das Finale der zweiten Bundesliga. Spannender hätte man die Halbfinalserie gegen Bremen allerdings kaum gestalten können. Im dritten und damit entscheidenden Spiel musste ein Penaltyschiessen entscheiden. Doch der Reihe nach.
Zunächst fand man am Samstag nur schwer ins Spiel. Die Gastgeber zeigten dass hier ein schweres Stück Arbeit bevorstand. Auch an das kleinere Spielfeld konnte man sich nur schwer gewöhnen. Dennoch war das Spiel die ersten zehn Minuten ausgeglichen, Eiche Horn aber mit den besseren Chancen und in der zehnten Spielminute eher zufällig mit dem 1:0. Dies hatte allerdings nur eine Minute bestand, dann konnte Julius Bruns zum 1:1 ausgleichen.
Zwei Minuten vor dem Ende des Drittels erhielt Hlib Podolnyy dann eine rote Karte, eine vertretbare aber harte Entscheidung der manchmal übermotivierten Unparteiischen. Fünf Minuten musste man dadurch in Unterzahl spielen, Bremen konnte dies aber nur zu einem Tor nutzen, so dass man mit einem 2:1 Rückstand in die Pause ging. Dennoch musste man nun unbedingt besser ins Spiel kommen und vor allen Dingen mehr Druck auf das gegnerische Tor ausüben. Doch nach dem man die noch laufende Unterzahlsituation überstanden hatte verlor man völlig den Faden. Keine Ballannahme, kein Pass funktionierte mehr, der Gegner war immer sofort zur Stelle und man wirkte teilweise überfordert. Das Spiel machte zu dieser Zeit nur noch das Heimteam. Erstaunlich das es dabei bis zur neunten Minute des zweiten Drittels dauerte bis sie auf 3:1 erhöhen konnten. Eine Überzahl und ein schneller Konter brachte schließlich die vorentscheidende 5:1 – Führung. In der Folge kam man nur noch mit Strafen aufs Protokoll: zwei im zweiten Drittel, vier weitere im letzten Drittel, wodurch auch eine etwaige Aufholjagd unmöglich wurde, auch wenn Bremen keine Überzahl mehr zum Tor nutzen konnte und somit das Unterzahlspiel an diesem Tag das Einzige blieb was einigermaßen funktionierte. In den letzten Minuten des Spiel musste man dann noch zwei Gegentore hinnehmen, Robert Börner war hier schon durch Nachwuchsgoalie Niklas Grebing ersetzt, der trotz der zwei Gegentore einen ordentlichen Job machte.
Im gesamten Spiel konnte man nie seine ganze Leistung abrufen. Die lange Anfahrt und die beengten Platzverhältnisse kamen der Mannschaft nicht entgegen. Auch das die Schiedsrichter fast jeden Freistoß wiederholen ließen, jedes Mal anpfeifen wollten (wodurch ein schnelles Ausführen unmöglich wurde) und wenig Fingerspitzengefühl in wichtigen Entscheidungen zeigten trug zur Verunsicherung bei. Nun galt es sich für den nächsten Tag gut auszuruhen und dann wieder selbstbewusster aufzutreten.
Und dies sollte auch gelingen. Man präsentierte sich selbstbewusst und zeigte von Anfang an, dass man den Gastgebern nichts schenken wollte. Es entwickelte sich ein gutes Floorballspiel, wobei der Sportclub den deutlich besseren Start erwischte. Nach fünf Spielminuten stand es 0:2, gleich zweimal konnte Ingmar Penzhorn jeweils auf Vorlage des nachgereisten Christian Schneider verwandeln. Auch defensiv stand man am Sonntag sicherer und ließ Bremen kaum Chancen. Nach neun Minuten konnte Lars Lehmann dann auf 0:3 erhöhen. Auch in der Folge war der Sportclub die bessere Mannschaft, konnte allerdings seine Chancen nun nicht mehr nutzen. Bremen war im ersten Drittel größtenteils ungefährlich.
Zu Beginn des zweiten Drittels änderte sich wenig. Der Sportclub immer wieder gefährlich vor dem Bremer Tor, Bremen (noch) ohne Mittel einen Weg zum Leipziger Tor zu finden. Toni Schnelle konnte in dieser Phase auf 0:4 erhöhen, Jonny Lehmann scheiterte wenig später an der Latte. Auch ein Überzahlspiel brachte keinen weiteren Treffer. Eiche Horn fand nun aber besser ins Spiel, auch dadurch dass sie selbst in Überzahl agieren durften, nachdem Tobias Schrey auf die Strafbank musste. Mehr und mehr änderte sich nun das Bild immer öfter stand man nun in der eigenen Hälfte und musste die Angriffe der Gastgeber abwehren. Schließlich brachte, dann aber ein eigener Fehler den Gegner endgültig ins Spiel, Christian Schneider und Lars Lehmann konnten sich nicht einigen wer den Ball nehmen sollte, ein Bremer Spieler schaltete schneller und verkürzte auf 1:4. In den letzten Minuten des zweiten Drittels kam Eiche Horn immer gefährlicher vor das Tor von Robert Börner, es blieb aber zunächst beim 1:4.
Für das letzte Drittel konnte man nun noch einmal einen Sturmlauf der Bremer erwarten. Man musste versuchen die daraus resultierenden Konter zu nutzen. Die ersten beiden Drittel waren für beide Mannschaften Kräfte raubend. Bremen wirkte durch das hohe Tempo dass sie am Samstag über die gesamte Zeit gingen zunächst etwas müde oder zumindest müder als der Sportclub. Doch im letzten Drittel mobilisierten sie noch einmal alle Kräfte. Das Tor von Robert Börner war nun unter Dauerbeschuss, doch man kämpfte an diesem Tag stark in der eigenen Hälfte und schaffte es immer wieder den Abschluss zu verhindern oder die Schüsse zu blocken. Was doch durchging konnte zumeist Robert Börner abwehren. Für die erhofften Konter blieb zu diesem Zeitpunkt keine Kraft mehr übrig. Doch trotz aller Abwehrarbeit stand es nach sieben Minuten 3:4. Hoffnung machte kurz darauf eine Überzahl. Doch anstatt einen weiteren Pass zu suchen, versuchte nun jeder Spieler mit der Brechstange die Entscheidung zu erzwingen, was gänzlich misslang. Kurz nach Ablauf der Strafe musste man Stattdessen den Ausgleich hinnehmen. Das Spiel drohte nun endgültig zu kippen, doch konnte man sich defensiv nun wieder etwas fangen und ließ zunächst kein weiteres Tor zu. Vier Minuten vor dem Ende des Spiels nutzte Lukas Richter einen Konter um den Sportclub wieder in Führung zu bringen. Eiche Horn konnte allerdings nur Sekunden später wieder ausgleichen. In den letzten Minuten passierte dann nicht mehr viel. Mit einem 5:5 ging es in die Verlängerung.
Hier wurden natürlich Erinnerungen wach, an letzte Saison, wo man im Spiel drei der Halbfinalserie ebenfalls in die Verlängerung musste, dort aber scheiterte. Diesmal wollte man es besser machen. Zu Beginn waren aber erstmal die Gäste wieder am Drücker. Doch man konnte dagegenhalten und den ein oder anderen guten Konter einleiten. Beide Torhüter waren nun aber hellwach und hielten ihre Mannschaften im Spiel. Nur einmal war Robert Börner geschlagen, der Ball rollte aber nur die Linie entlang und konnte gerade noch gerettet werden. Nach fünf Minuten in der Verlängerung musste man dann eine Unterzahl überstehen. Das man dass kann hatte man am Tag zuvor bewiesen und so blieb es beim 5:5, auch in den letzten drei Minuten gelang keiner Mannschaft mehr ein Tor.
Das Penaltyschießen musste also entscheiden. Die Spannung war nun jedem Spieler deutlich anzumerken. Auch in der Halle wurde es abwechselnd ruhig und laut, je nach dem welcher Spieler gerade antrat. Bremen begann und konnte treffen, aber auch Toni Schnelle nutzte seine Chance. Der zweite Bremer vergab, während Jonny Lehmann verwandelte und den Sportclub somit in Führung brachte. Dabei sollte es auch bleiben, da in der Folge kein weiterer Schütze treffen konnte, so dass am Ende ein 5:6 – Erfolg nach Verlängerung gefeiert werden konnte. Bedanken muss man sich dabei vor allen Dingen bei Robert Börner, der abgesehen von vier gehaltenen Penaltys auch im Spiel ein ums andere mal rettete. Insgesamt ein verdienter Sieg, da man zwei Drittel lang die bessere Mannschaft war. Im letzten Drittel und in der Verlängerung hatte man auch etwas Glück, was aber nach soviel Pech in der gesamten Saison nicht unverdient sein dürfte.
Nach dieser verrückten Halbfinalserie zieht man nun ins Finale ein, wo der Gegner Halle heißt. Die Saalebiber setzten sich zweimal knapp gegen die Überraschungsmannschaft aus Holzbüttgen durch. Die Vorfreude auf dieses Duell dürfte auf beiden Seiten riesig sein. Seit Jahren hofft man auf ein solches Finale. In den letzten Saisons konnte man jeweils einmal gewinnen und verlor auch jeweils einmal. Man wird sich also auch im Finale auf Augenhöhe begegnen. Das erste Spiel der ebenfalls im best-of-three Modus ausgetragenen Finalserie wird am 11.04. 16:00 im Reclam Gymnasium stattfinden, bevor man am Wochenende darauf ein oder zweimal nach Halle fährt.