Die Zuschauer im Reclam Gymnasium mussten sich am Samstag eine Woche zurückversetzt fühlen. Gegen Dresden kam man nicht gut aus der Kabine und fand nur schwer ins Spiel. Am Samstag wiederholte sich die Geschichte nun. Man traf da auf den starken Aufsteiger aus Schriesheim. Eine Aufgabe, die durch fünf verletzte Spieler (darunter zwei Torhüter) und eine Anzahl an durch Grippe und Erkältung angeschlagenen Spielern nicht einfach erschien. Man wollte daher das Spiel etwas defensiver als sonst angehen, ein Fehler, wie sich kurz darauf herausstellte, denn leider verstanden die Spieler defensiv als schläfrig und unaufmerksam. Schon nach wenigen Minuten wurde daher klar, warum man gegen Dresden ein schlechtes Drittel ausmerzen konnte, dies gegen Schriesheim aber schwierig wird: Schriesheim nutzte innerhalb von sieben Minuten seine Chancen um auf 0:3 zu stellen. Schriesheim war auch die einzige Mannschaft die spielte, der Sportclub kam nie gefährlich vor das Tor der Gäste. Nur durch Fouls fiel man vermehrt auf, was dann auch zu zwei Überzahlsituationen für Schriesheim führte. Die erste davon konnten sie nutzen um auf 0:4 zu erhöhen. Dieser Pausenstand war am Ende vorentscheidend.
Man musste nun besser aus der Kabine kommen, als im ersten Drittel um das Spiel noch drehen zu können. Doch daraus wurde zunächst nichts. Offensiv war man immer noch zu ungefährlich und in der Defensive stand man alles andere als sicher. Nach fünf Minuten im zweiten Drittel stand es 0:6. Erst jetzt wurde man etwas munterer und Nils Knothe gelang nur Sekunden nach dem 0:6 das erste Tor des Tages für den Sportclub. Danach war man besser im Spiel und ließ Schriesheim kaum noch Chancen. Lukas Richter verkürzte nach 14 Minuten auf 2:6, bevor man sich dann von den Gästen zweimal auskontern ließ. Der sechs Tore Vorsprung war somit wieder hergestellt. Doch die letzten Minuten des zweiten Drittels gehörten noch einmal den grün-weißen. Schriesheim wurde nun immer öfter in die eigene Hälfte zurückgedrängt und innerhalb einer Minute verkürzten Ingmar Penzhorn, Toni Schnelle und Christian Schneider auf 5:8. Man hatte endlich ins Spiel gefunden und musste nun im letzten Drittel Alles geben.
Man startete nun auch entsprechend besser in das letzte Drittel und konnte den Schwung mitnehmen. Gleich zu Beginn hatte man einige gute Chancen, konnte aber nicht zum erhofften frühen Torerfolg kommen. Beide Mannschaften begegneten sich jetzt auf Augenhöhe. Leider war es Schriesheim die nun zuerst erfolgreich waren. Nach 7 Minuten fiel das 5:9. Ein unglückliches Tor zu einem schlechten Zeitpunkt. Ingmar Penzhorn konnte dann per Penalty erneut verkürzen – 6:9. Nun wollte man unbedingt mit dem Toreschießen weitermachen, doch dies sollte nicht gelingen. Stattdessen war Schriesheim nun kurz nacheinander zweimal erfolgreich und zog auf 6:11 davon. Ingmar Penzhorn konnte erneut verkürzen, was man dann als Anlass nahm den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers herauszunehmen. Leider führte gleich der erste Versuch zu einem unglücklichen Gegentor – 7:12. Die Entscheidung war nun endgültig gefallen. Das letzte Tor erzielte Nils Knothe in Unterzahl, so dass es am Ende 8:12 stand. Im letzten Drittel hatte man das Glück nicht auf seiner Seite, auch ließen die Kräfte der Spieler nach.
Der Sieg für Schriesheim ist am Ende hoch verdient. In den ersten beiden Dritteln leistete man sich zu vieler Fehler, die die Gäste eiskalt nutzten. Auch ließ man in der Offensive die ein oder andere Chance liegen, doch bei acht erzielten Toren ist das eigentlich nicht das Hauptproblem. Dies liegt nach wie vor in Unkonzentriertheiten vor allen Dingen wenn man in der eigenen Hälfte steht. Auch Robert Börner erwischte nicht seinen besten Tag, sah aber auch viel zu oft mehr blaue als grün-weiße Spieler vor sich.
Am Ende kann man sich für die gezeigte Leistung bei allen Fans nur Entschuldigen und hoffen, dass trotzdem einige den Weg am 14.03. nach Halle finden. Dann geht es nun zwar nicht mehr um Platz 1, doch immerhin will man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel begleichen. Der Gegner für die Play-offs steht auch schon fest: man trifft dort auf den TV Eiche Horn Bremen, den Meister der Nord – West Staffel.